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9. Februar 2024, 08:30 Uhr
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Insularer Meinungsaustausch

Bürgermeister und Verwaltungsbeamte diskutieren umfangreiche Themenagenda auf Norderney

Insularer Meinungsaustausch

Norderney Großes Aufgebot beim alljährlichen Erfahrungsaustausch der Bürgermeister, Kurdirektoren und politischen Verantwortlichen aller sieben Ostfriesischen Inseln auf Norderney. Bis auf die Vertreter von Spiekeroog, die wegen des stürmischen Wetters nicht anreisen konnten, aber per Videochat zugeschaltet waren, waren alle der Einladung von Norderneys Bürgermeister Frank Ulrichs gefolgt.

Zwei Tage arbeiteten die Inselvertreter den umfangreichen Themenkatalog mit insgesamt weit über 25 Einzelpositionen ab, die die Inselvertreter eingebracht hatten und die alle Inseln in größerem oder kleinerem Umfang betreffen. Und dabei gibt es, wenn man den Worten von Bürgermeistermeister Ulrichs Glauben schenken darf, einiges zu tun. „Es waren konstruktive und harmonische Gespräche, das war in der Vergangenheit nicht immer so, denn die Blickwinkel auf manche Dinge unterscheiden sich von Insel zu Insel schon manchmal gewaltig“, stellt Frank Ulrichs heraus.

Vielleicht lag es an dem gediegenen Ambiente und der entspannten Atmosphäre des Tagungsortes, dem Kaminzimmer des Norderneyer Conversationshauses, dass die Gespräche so nutzbringend verlaufen sind. Dabei hatten es viele der Themen in sich.

Unterschiedlich bewerten die Insel zum Beispiel die Strand- und Sandsituation in Folge der Stürme und hohen Wasserstände der vergangenen Wochen. Während auf Borkum und Juist einiges an Sand ankam, mussten Norderney, Baltrum. Langeoog, Spiekeroog und vor allem auch Wangerooge erneut starke Sandverluste und Dünenabbrüche hinnehmen. „Das Thema sensibilisiert und trifft bei allen betroffenen Inseln einen Lebensnerv“, macht Frank Ulrichs deutlich. Geschlossen wolle man nun noch einmal beim Land vorstellig werden, um den Sorgen ein Ventil zu geben. Eines der Probleme, das die Inselvertreter mit ganz nach oben auf ihre Agenda gesetzt hatten ist das so bezeichnete „Sozialraummanagement“. Die Auswirkungen spürt man auf Norderney seit 2005. Denn ab da diesem Zeitpunkt gibt es auf der Insel kein Sozialamt mehr. Teile der Dienstleistungen werden vom Landkreis oder privaten Initiativen aufgefangen, anderes bleibt dabei aber auf der Strecke. Klappt die Kooperation zischen Borkum und dem Landkreis Leer in der Sache gut, möchte man auf Norderney zumindest wieder eine ambulante Beratung und auch eine Orientierungshilfe für Neubürger, auch mit Migrationshintergrund anbieten. „Hierzu wollen wir demnächst das Gespräch mit dem Landkreis suchen und nach Lösungsansätzen Ausschau halten“, äußerte sich Bürgermeister Ulrichs optimistisch im Rahmen der Pressekonferenz.

Sorgenfalten bereitet den Inselbürgermeistern auch die zukünftige Situation der hausärztlichen Versorgung. „Auf den kleineren Insel ist das Problem schon jetzt akut, Mediziner, die in den Ruhestand gehen oder die Insel mit Aussicht auf eine bessere berufliche Perspektive verlassen, können schon jetzt kaum ersetzt werden“, stellt Ulrichs heraus. So prüf e man auf Borkum jetzt die Einrichtung eines Regionalen Versorgungszentrums. Eine Idee vor der man auch auf Norderney nicht die Augen verschließen will. „Hier ist die Diskussion schon weit fortgeschritten“, machte Holger Reising, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters deutlich.

Ein weiterer Meinungsaustausch der Verwaltungsspitzen ist für den Spätherbst geplant. In großer Runde will man sich im Februar 2025 dann auf Juist treffen.

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