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10. Februar 2024, 08:30 Uhr
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Preisverfall auf Norderney spürbar

Immobilienschnäppchen lassen sich trotzdem nicht machen / Preisniveau bleibt weiter hoch

Weniger Immobilien wechselten den Besitzer.

Weniger Immobilien wechselten den Besitzer. ©

Die Zeit als der Preis für Immobilien nur eine Richtung kannte, scheint erst einmal vorbei. Nach einem Bericht des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) sind die Preise deutschlandweit um circa 10 Prozent abgerutscht. Vor allem bis zum Beginn der Coronazeit mit der langjährigen Nullzins-Politik konnten für Immobilien fast jeder Preis aufgerufen werden. Das hat sich mit Abkehr der Niedrigzinspolitik radikal verändert. Vor allem ab 2022 gab es einen radikalen Absturz beim Preisniveau von Neu- als auch Gebrauchtimmobilien.

Auch auf Norderney ist die Delle zwar abgespeckt angekommen, aber durchaus spürbar. Aufgrund der hohen Inflation sowie gestiegener Zinsen und Investitionskosten konnten sich viele den Traum vom Wohn- und Vermietungseigentum im vergangenen Jahr nicht mehr leisten - die Nachfrage sank und kam teilweise sogar fast zum Erliegen. Sah man früher ein eher überschaubares Angebot in den Schaukästen der Immobilienmakler oder auf den entsprechenden Seiten in den Sozialen Medien, ist das Angebot mit dem Rückgang an Kauflust der Kunden wieder deutlich angestiegen. Schnäppchen kann man auf Norderney immer noch keine machen, so viel ist sicher. Aber die Preise sind doch um knapp über 10 Prozent im Schnitt gefallen, wie der Badezeitung Immobilienmakler und intimer Kenner des insularen Marktes, Jann Ennen, auf Nachfrage bestätigte. Eine Wohnung, die vor zwei bis drei Jahren noch mit 5000000 Euro angeboten wurde, ist nun mehr damit rund 50000 Euro günstiger zu haben

.Aber tief in die eigene Tasche müssen Interessenten immer noch greifen. Für eine vorzeigbare Wohnungsimmobilie muss immer noch knapp unter 10000 Euro pro Quadratmeter auf den Tisch gelegt werden. Also nichts für den kleinen Geldbeutel. Norderney Immobilien sind und bleiben teuer. Das wird sich auch für die Zukunft kaum ändern. Wer etwas auf Norderney auf dem Immobilienmarkt erwerben will, der verfügt über das nötige Kleingeld. Trotzdem war die Zurückhaltung der Käuferschaft in den vergangenen Monaten nicht zu leugnen. „Wir hoffen, dass sich das Zinsniveau einpendelt oder sogar leicht absinkt, dass würde die Kaufzurückhaltung beenden. Wir bemerken zudem wieder steigendes Interesse an einem Immobilienerwerb“, zeigt sich Jann Ennen optimistisch. Positiv in die Zukunft blickt auch Florian Ristow von Engel & Völkers Immobilien in der Friedrichstraße.

„Die Preise sind im vergangenen Jahr elastischer geworden. Es gab für Kaufinteressenten die Möglichkeit über den Endpreis zu verhandeln, das wäre noch 2018 undenkbar gewesen.“ „Das Preisniveau liegt jetzt ungefähr wieder auf dem Stand von 2010“, ergänzt Ristow. Die gemachten Erfahrungen von Jann Ennen als auch Florian Ristow lassen sich auch aus Angaben des IfW ablesen. Demnach habe sich der Immobilienmarkt im letzten Quartal des vergangenen Jahres wieder leicht stabilisiert. Aber vieles hängt auch vom Verhalten der Banken in den kommenden Monaten ab und damit an einem seidenen Faden. Sollte es bei den Prognosen von langfristigen Zinssenkungen bleiben, dürfte auch der eine oder andere Kaufinteressent für Immobilien wieder bereit sein Geld in die Hand zu nehmen um zu investieren. „Mit einem solchen Schritt würde sicher die Nachfrage wieder steigen“, sind sich die Immobilienmakler der Insel in ihrer Bewertung ein. „Aber, wer auf Norderney eine Zweitwohnung kaufen will, der verfügt meist schon über das nötige Kleingeld“, auch hierbetrachtet man die Sachlage aus der gleichen Perspektive. jva

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