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Erstellt:
22. Januar 2024, 08:00 Uhr
Lesedauer:
ca. 2min 53sec

Verdammt viel „Dünnes Eis“

Winterfest des Förderkreises Norderneyer Schulen

Eine kleine Zeitreise mit dem Geisterschiff landet zuerst auf Juist.

Eine kleine Zeitreise mit dem Geisterschiff landet zuerst auf Juist. ©

Norderney Nicht ganz alle Karten für das Winterfest des Förderkreises der Norderneyer Schulen in der Aula der KGS konnten in diesem Jahr an den Mann gebracht werden. Grund genug dafür, dass Kim Weinzettl in ihrer Einführungsrede zu der Aktion alle Anwesenden ermahnte: „Dann muss eben mehr gegessen und getrunken werden“. Soweit ging der Plan auf, denn über fehlende Ausgelassenheit zum Ende des Showteils konnte sich wirklich niemand beschweren und beim finalen Norderneylied wurde kräftig mitgesungen.

Dabei sah es im Vorfeld gar nicht so gut aus, denn in der letzten Zeit der aufwendigen Vorbereitungen erkrankte ein Teil der Helfer und der Akteure und es war bis zum letzten Tag nicht klar, wer an der inzwischen traditionellen Zusammenkunft der Insulaner überhaupt zur Verfügung stehen würde. „Dazu kam eine Generalprobe, die völlig in die Hose ging“, verriet Weinzettl einige Minuten, bevor sich der Vorhang öffnen sollte. „Aber das soll ja ein gutes Omen für die Premiere sein.“

Die alte Regel des Theaters

Karte

Und die alte Regel des Theaterglaubens stimmte auch diesmal. Nahezu pannenfrei manövrierte sich das Team hinter, vor und auf der Bühne durch ihre Programmpunkte. Darunter waren auch einige neue Gesichter zuerkennen, von denen besonders „Elfi“ von den Zuschauern sofort ins Herz geschlossen wurde. Sie bildete 50 Prozent des Moderationsduos Elfi und Kim, die gewohnt lässig durch das Programm führten und die einzelnen Aufführungen ansagten. Elfi sächselte dabei schwer und nahm sich aller Männer an, die nicht schnell genug auf die Bäume kamen. Sexy, sächsisch – sehenswert.

Das Publikum brauchte ein wenig, bis es voll mitging. Das kann an den Liedern auf Ballermann-Niveau gelegen haben, die sich den meisten nicht erschlossen haben. Zum Beispiel „Honk! x Isi Glück“. Textzeile: „Ich hab einen Delfin in meiner Bauchtasche und ein Pferd, wenn ich nicht aufpasse, frisst der Delfin seine Suppe weg“. Fragen über Fragen. Warum Delfin, warum Pferd und was soll die Suppe? Und was das mit Norderney zu tun hat, weiß auch nur der Abendwind.

Alte Inselrivalität

neu entfacht

Aber wo etwas für den guten Zweck getan wird, ist Kritik eigentlich fehl am Platze. Und so wurden die Aufführungen zum Ende des ersten Showteils deutlich besser und als dann ein dunkles Schiff auf die Bühne glitt, erreichte man auch wieder richtig Tiefgang. Das Geisterschiff tauchte schließlich auf, das fälschlicherweise zuerst auf Juist anlandete. Das war genau die passende Gelegenheit, einmal wieder etwas Benzin in das Feuer des Jahrhundert langen Inselstreits zu schütten, indem ein Ureinwohner in Neandertalergestalt das Bühnenbild passierte. Jetzt war die Stimmung im Saal super.

Nach einer etwas zu langen Pause ging es im zweiten Showteil unterhaltsam und sogar etwas politisch weiter. Die Sehnsucht nach dem „Haus der Insel“ als Veranstaltungsort wurde besungen, es wurde über die Tatsache sinniert, warum heute 16-Jährige die Schlager der 70er Jahre singen und dabei textsicher sind und immer wieder tauchte der neue Kreisverkehr in verschiedenen Thematiken auf.

So zum Beispiel in dem Gag mit vier völlig frustrierten Feuerwehrmännern- und frauen, die zu Olga in die Kneipe kamen, um sich von dem schrecklichsten Einsatz ihres Lebens zu erholen. Tausende von Opfern und es ging drunter und drüber. Nach mehrmaligem Nachfragen konnte Olga den Kameraden entlocken, dass der Fahrer eines Biertransporters mit den neuen Gegebenheiten des Kreisverkehrs nicht klar kam und er zu schnell in das Hindernis fuhr. Der Lkw kippte um und tausende von Flachen säumten nun den Asphalt. Ein Horror für jeden Hopfenfreund.

Nach dem Norderneylied wurden dann alle in die kalte Nacht entlassen. Viele blieben noch auf einen letzten Drink und der DJ-Musik.

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