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19. März 2024, 08:30 Uhr
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„Wir stehen an der Seite der Inseln“

Lies nickt Förderungen zum Strandaufbau ab – Die Summen weiß Bürgermeister Frank Ulrichs

Aus dieser Perspektive werden die Sandverluste deutlich.

Aus dieser Perspektive werden die Sandverluste deutlich. ©

Die Sturmflutsaison an der niedersächsischen Nordseeküste verlief etwas glimpflicher als der schwere Winter 2022/23. Dennoch sind die Schäden und vor allem die Sandverluste gerade auf den Inseln immens.

Jetzt hat Niedersachsens Landesregierung den Ostfriesischen Inseln Hilfe beim Wiederaufbau von weggespülten Badestränden zugesagt. Eine Summe von 700000 Euro ist im Gespräch, wie das Wirtschaftsministerium in Hannover auf Anfrage mitteilte.

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Bei einer Inselkonferenz Mitte Februar hatten die Inseln Norderney, Baltrum und Wangerooge um Hilfen des Landes bei der Instandsetzung der touristischen Infrastruktur gebeten. Inzwischen liegen dafür entsprechende Förderanträge bei der landeseigenen NBank vor. Diese sollen nun mit „hoher Priorität“ bearbeitet werden, teilte das Ministerium mit.

Der Tourismus sei die Haupteinnahmequelle der Ostfriesischen Inseln, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies. Jährlich kämen knapp eine Million Urlauber aus Deutschland und den Nachbarländern auf die Inseln. „Es ist unsere Aufgabe, zu helfen, um Niedersachsen als Reiseland attraktiv zu halten. Wir stehen fest an der Seite unserer Inseln“, sagte der SPD-Politiker. „Doch nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus ökologischen Gründen müssen wir die Strände erhalten: Die Inseln sind ein einzigartiger Raum für Flora und Fauna und sie sind gleichzeitig wichtig für den Küstenschutz.“

Die drei Ostfriesischen Inseln, die im Februar um Hilfe baten, sind auch am schwersten betroffen. Auf Wangerooge haben die Winterstürme den Hauptbadestrand nahezu komplett weggespült. Auf Baltrum sind die Strandverluste so groß, dass deshalb wohl zunächst weniger Strandkörbe als üblich aufgestellt werden, hieß es.

Auf Norderney geht es hauptsächlich um den Bereich an der Weißen Düne, den es arg erwischt hat. An der noch stehenden Unterkonstruktion der Versorgungseinheiten, wie Strandaufsicht und Sanitäranlagen, lässt sich ablesen, wie hoch der Sandverlust in den vergangenen Jahren war, denn noch vor nicht allzu langer Zeit war die Gerüstoberkante das Strand- und somit das Sandniveau.

Bürgermeister Frank Ulrichs bestätigte die positive Nachricht von den Fördermitteln zum Strandaufbau. „In einer Videokonferenz mit dem Minister und anderen Verantwortlichen wurde dann eine Summe von 85000 Euro zugesagt, die man größtenteils für den Bereich an der Weißen Düne nutzen wolle. Vorher allerdings bedarf es einer naturschutzfachlichen Untersuchung, woher man den Sand zur Strandrekonstruktion am besten nehmen soll“, erklärt der Bürgermeister. Ulrichs schätzt, dass durch die Fördermittel etwa die Hälfte der Gesamtkosten für die Aktion, die auf das Staatsbad zukommen, abgedeckt sei.

„Da wir aber auf das Ende der Sturmflutsaison warten werden, beginnen eventuelle Transportarbeiten frühestens im April“, so der Rathaus-Chef.

Auch ein älterer Antrag auf Fördermittel sei inzwischen vom Land Niedersachsen bewilligt worden: für den Erhalt der Plattform an der Weißen Düne, für den bekanntlich Bestandsschutz besteht (wir berichteten), stünden jetzt 170000 Euro zur Verfügung. Die Mittel seien bereits im vergangenen Jahr beantragt worden. Die Zusage kam erst in der vergangenen Woche. bos

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