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3. April 2024, 08:30 Uhr
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Erster Ostermarsch auf Norderney

100 Menschen beteiligten sich und setzten ein Zeichen für den Frieden

Bei der Abschlusskundgebung fand Pastor Bernhardt deutliche Worte. Foto: Privat

Bei der Abschlusskundgebung fand Pastor Bernhardt deutliche Worte. Foto: Privat ©

Gefühlt werden es Jahr für Jahr immer mehr Konflikte. Krieg und Elend, wo man nur hinschaut. Von Frieden keine Spur. Die Ostermärsche als Zeichen gegen Krieg und Verfolgung haben in Deutschland eine lange Tradition. Jetzt hat man auch zu Ostern von Norderney ein starkes Bild in Richtung Konfliktbewältigung gesandt. Waren es am Anfang beim Startpunkt des Marsches an den Seehunden in der Poststraße nur wenige Unentwegte, wurde die Gruppe der Marschierer mit der Zeit immer größer. Am Ende zogen dann rund 100 Friedensaktivisten mit Schildern auf denen das Wort Frieden in den verschiedensten Sprachen zu lesen war durch die Fußgängerzone über die Friedrichstraße, den Herrenpfad über die Adolfsreihe bis zum Kundgebungsplatz an der Musikmuschel.

Hier mahnte der evangelische Inselpastor Stephan Bernhardt mit eindringlichen Worten, dass es die vielen Kriege auf der Welt und die Sorge vor weiterer Eskalation sind, die die Menschen umtreibt. „Wir wollen zeigen, dass wir die unzähligen Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft nicht vergessen etwa in Afghanistan, Äthiopien, Irak, Israel, Palästina, im Kongo, im Jemen, im Sudan und im Südsudan, in Syrien, der Ukraine und Russland“, nannte Bernhardt nur die wichtigsten Konflikte beim Namen . Stephan Bernhardt nannte Ross und Reiter, indem er Kriegstreiber Putin für den Konflikt verantwortlich machte und das somit Menschen zum Kämpfen und Widerstand gezwungen seien. Bernhardt erinnerte aber auch an diejenigen, die die mutig Widerstand leisten gegen die Machthaber im eigenen Land und die deshalb verfolgt und getötet würden. Nie wieder Krieg sei deshalb keine Forderung von gestern, „Wir können zwar nicht allein die großen Kriege beenden. Wir können aber täglich mit dem Frieden beginnen“, so der Pastor weiter.

Man könne daher dankbar sein, dass auf Norderney Menschen aus 62 Ländern friedlich zusammen leben und arbeiten würden. „Was im Kleinen gelingt, kann sich auch im Großen fortsetzen“, so Stephan Bernhardt ergänzend.

Ein guter Weg sei dabei der ehrliche und aufrichtige Umgang miteinander, das aufmerksame Gespräch und eine erforderliche Kompromissfähigkeit. Deutliche Worte, die viele im Publikum vor der Musikmuschel nachdenklich machten.

Initiatoren des Norderneyer Ostermarsches waren die Insel-Friedensaktivisten, die Woche für Woche jeweils am Samstag zur Mittagszeit an den Seehunden in der Poststraße fünf Schweigeminuten für den Frieden abhalten.

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