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12. April 2024, 07:30 Uhr
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Gespräche mit Behörden laufen

Stadt will im Rahmen eines Testversuchs den Zuckerpad für Radler in der Saison wieder öffnen

So könnte es im Hochsommer wieder auf dem Zuckerpad aussehen.

So könnte es im Hochsommer wieder auf dem Zuckerpad aussehen. © Diercks bd

Norderney Es ist vielleicht mehr als nur ein kleines Licht am Ende des Tunnels. Norderneys Bürgermeister Frank Ulrichs machte jetzt Radfahrern Hoffnung, dass der Zuckerpad für den Radverkehr auch in der Saison in einer Art Testphase geöffnet bleibt. Das sah nach der letzten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Verkehr Anfang März noch ganz anders aus. Da gab es bei vielen der anwesenden Kommunalpolitiker noch lange Gesichter, als das renommierte Vareler Ingenieurbüro Roelcke und Schwerdheim und für die Belange des Naturschutzes der Landschaftsarchitekt Wilhelm Linders das Wegekonzept für den Inselosten vorstellten.

Das sah bei einem Ausbau des Zuckerpads eine Kompensierungsfläche von insgesamt 145000 Quadratmetern und damit ein Rückbau bestehender Wege vor. Schon da hatte Bürgermeister Ulrichs angekündigt noch einmal das Gespräch mit den beteiligten Fachbehörden zu suchen und nach möglichen Lösungsansätzen erst einmal nur für den bei Radlern wie Fußgängern gleich beliebten Zuckerpad zu suchen. Dabei geht man bei der Stadt wie auch beim Straßenverkehrsamt von einer maximalen Wegbreite zwischen 3,30 Meter bis 3,50 Meter aus.

Möglicher Rückbau desParkplatzes an der Oase

Auch durch den Wegfall einer Verbreiterung des Alten Postweges aus dem Maßnahmenpaket würde sich die benötigte Kompensationsfläche deutlich reduzieren. Und hier kommt der übergroße Parkplatz an der Oase ins Spiel. Diesen könnte man in den Topf als mögliche Ausgleichsmaßnahme mit ins Spiel bringen und rückbauen, so Ulrichs im Rahmen seiner Analyse. Für die Nationalparkverwaltung seien diese Überlegungen Anlass gewesen, den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen. Selbstverständlich sollen auch die Fachplaner den Prozess weiter begleiten.

Gesprächsfaden wiederaufgenommen

„Ich will zum jetzigen Zeitpunkt nicht spekulieren, ob die Initiative von Erfolg gekrönt wird, aber zumindest sitzen wir wieder an einem Tisch“, so Frank Ulrichs. Dabei soll der Parkplatz an der Oase gar nicht ganz verschwinden, sondern nur seine Überdimensionierung den heutigen Bedarfen angepasst werden. Dazu gibt es nach den Gesprächen mit dem Straßenverkehrsamt eine kurzfristige Perspektive für den Zuckerpad. So habe man sich nicht nur bei der Behörde die Frage gestellt, was sich ändern würde, wenn das Fahrradfahren im Rahmen einer Testphase wieder zugelassen werden würde. „Durch die noch rechts und links des Zuckerpads vorhandenen Rasengittersteine kommen wir auf eine Breite des Weges von 2,80 Meter, da ist es nicht mehr weit bis zu den erforderlichen 3,30 Metern“, unterstreicht der Bürgermeister.

Darüber hinaus überlege man, kleine gepflasterte Ausgleichsflächen mit naturnahen Materialien herzustellen, sodass die Fußgänger an diesen Stellen dem Radverkehr ausweichen könnten. Die größte Herausforderung in diesem Zusammenhang bleibe allerdings, den Radverkehr auf der kompletten Strecke so zu verlangsamen, dass Gefahrenpotenziale möglichst ausgeschlossen werden. „Der Radfahrer müsste sich dem Fußgänger also unterordnen. Das kann über eine entsprechende Beschilderung als auch über Tafeln mit Verhaltenshinweisen passieren“, macht Bürgermeister Ulrichs deutlich. Die von Ulrichs vorgestellten Überlegungen werden vom Straßenverkehrsamt begrüßt. Unter diesen Voraussetzungen würde auch die Behörde in der Hauptsaison einer Öffnung des Zuckerpads im Rahmen einer Testphase wohl zustimmen.

Kontrollen will niemandmehr haben

Parallel dazu will man vonseiten der Stadt die Gespräche mit der Nationalparkverwaltung wieder aufnehmen, um zu schauen, ob ein Ausbau des Zuckerpads bei gleichzeitigem Rückbau des Parkplatzgeländes an der Oase eine für alle Seiten befriedigende Lösung werden kann.

Unschöne Bilder, wie kontrollierende Beamte an den Zugängen des Zuckerpads, wollen schließlich weder die Stadt noch die Gäste sehen. jva

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